Lesung mit Nava Ebrahimi
Von der Freiheit, über alles erzählen zu dürfen –
Lesung und Gespräch mit der Bachmannpreisträgerin Nava Ebrahimi
Ein literarisches Highlight durften Schüler/innen und Gäste am 7. Oktober im BORG Deutschlandsberg erleben. Die Bachmannpreisträgerin Nava Ebrahimi las im Bundesschulzentrum ihren vielschichtigen Text „Der Cousin“, in dem sie Fluchterfahrungen und die Überwindung von Sprachlosigkeit thematisiert. Organisiert wurde die Lesung von den Deutschlehrer/innen des BORG unter der leitenden Hand von Mag. Astrid Mellak in Kooperation mit der öffentlichen Bücherei Groß St. Florian und der Stadtbücherei Deutschlandsberg.
Im Anschluss an die Lesung trat Nava Ebrahimi in den Dialog mit ihrem Publikum. Die Zuhörer/innen stellten viele Fragen und die Autorin sprach offen über ihre iranischen Wurzeln, das Schreiben und wie es sich anfühlt, Gewinnerin des Bachmannpreises zu sein. Die Schriftstellerin wurde in Teheran geboren, kam als Dreijährige mit ihren Eltern nach Deutschland und studierte später Journalismus und Volkswirtschaftslehre in Köln. Seit 2012 lebt sie mit ihrer Familie in Graz. Ebrahimi gilt als „eine der spannendsten Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur“ und ihre Werke wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Für die Autorin soll Kunst alles dürfen, sie selbst trägt jedoch Verantwortung ihrem nahen Umfeld gegenüber. Ihr aktueller Roman „Das Paradies meines Nachbarn“ handelt von einem ehemaligen Kindersoldaten im Iran-Irak-Krieg, der nach einem erfolgreichen Leben in Deutschland von seiner Vergangenheit eingeholt wird.
„Die Lesung und anschließende Diskussion waren ein einzigartiges Erlebnis“, denn Nava Ebrahimi ist eine „beeindruckende Autorin, die ihre Leser/innen durch ihre einfühlsame Klugheit und fesselnde Geschichten berührt“, resümieren Leah Tauß und Vanessa Aldrian, Schülerinnen der 8E-Klasse des BORG Deutschlandsberg.